German Property Tax Guide Deutscher Grundsteuer-Leitfaden

Was ist Grundsteuer?

Die Grundsteuer wird auf Grundbesitz erhoben. Dazu gehören Grundstücke, einschließlich Gebäude, sowie land- und forstwirtschaftliche Betriebe. In der Regel wird sie von den Eigentümern gezahlt. Wenn die Immobilie vermietet ist, kann die Grundsteuer über die Betriebskosten auf die Mieter umgelegt werden.

Muss eine Steuererklärung abgegeben werden?

Eigentümer von Grundstücken in Deutschland müssen eine Steuererklärung abgeben. Die Erklärung zur Festsetzung der Grundsteuer muss bis zum 31. Oktober 2022 abgegeben werden.

Grundsteuer nach der Grundsteuerreform

Das Bundesverfassungsgericht hat das bisherige System der Bewertung von Grundstücken für verfassungswidrig erklärt. In der Folge wurde die Grundsteuerreform auf den Weg gebracht.

GRUNDSTEUERBERECHNUNG MIT DEM GRUNDSTEUERMODELL DES BUNDES

Die Grundsteuer ist eine Steuer auf staatlicher Ebene. Das neue Bundesgesetz über die Grundsteuer definiert jedoch eine Grundsteuerberechnung. Die einzelnen Bundesländer können dieses Bundesmodell übernehmen oder eigene Regelungen festlegen. Ab dem 1. Januar 2025 wird die Grundsteuer nach der folgenden Formel berechnet:
Wert der Immobilie x Steuermesszahl x Hebesatz.
Im Vergleich zur noch geltenden Formel wurde der Einheitswert gegen den Faktor „Wert der Immobilie“ ersetzt.
Die wichtigsten Faktoren, die den Wert der Immobilie beeinflussen, sind der Bodenrichtwert und die Nettokaltmiete, die wiederum vom Mietniveau der jeweiligen Gemeinde abhängt. Darüber hinaus spielen die Fläche des Grundstücks, die Art der Immobilie und das Alter des Gebäudes eine Rolle.

Die Steuermesszahl wird mit 0,034% festgelegt.

Die Hebesätze wiederum können von den Kommunen angepasst werden, um eine Erhöhung der Grundsteuer anlässlich der Neuregelung zu vermeiden. Zudem dürfen Gemeinden für unbebaute Grundstücke einen höheren Hebesatz festlegen, wenn auf diesen nicht gebaut wird. Dabei handelt es sich um die Grundsteuer C. Sie soll Spekulationen auf Wertsteigerungen verteuern und dazu führen, dass auf baureifen Grundstücken Wohnraum entsteht.

Im Grunde müssen insbesondere Eigentümer von Immobilien in Großstädten mit einer Erhöhung der Grundsteuer rechnen, während Eigentümer von Immobilien in strukturschwachen Gebieten eventuell weniger Grundsteuer zahlen müssen.

Grundsteuer der Bundesländer

Die einzelnen Bundesstaaten haben entweder das Bundesgesetz übernommen oder ihr eigenes Grundsteuergesetz geschaffen:

Baden-Württemberg
Basis für die Neuberechnung der Grundsteuer sind der Bodenrichtwert sowie die Grundstücksfläche. Dabei ist von einem modifizierten Bodenwertmodell die Rede.

Bayern
Bayern verfolgt ein Flächenmodell. Dabei wird die Höhe der Grundsteuer auf Grundlage von Grundstücks- und Gebäudefläche, dem Hebesatz und der Nutzung, berechnet. Die Werte des Grundstücks beziehungsweise der Immobilie werden nicht herangezogen.

Berlin
Das Bundesland folgt dem Modell des Bundes mit der wertabhängigen Komponente.

Brandenburg
Das Bundesland folgt dem Modell des Bundes mit der wertabhängigen Komponente.

Bremen
Das Bundesland folgt dem Modell des Bundes mit der wertabhängigen Komponente.

Hamburg
Hamburg richtet sich auf ein Wohnlagenmodell aus. Das bedeutet, dass für die Neuberechnung der Grundsteuer neben der Grundstücksfläche und der genutzten Fläche der Gebäude die Wohnlage berücksichtigt werden soll.

Hessen
Dieses Bundesland hat ein Flächen-Faktor-Modell ankündigt. Dabei sollen neben der Wohnfläche und Grundstücksgröße die Lage und Nutzung in die Neuberechnung einfließen.

Mecklenburg-Vorpommern
Das Bundesland folgt dem Modell des Bundes mit der wertabhängigen Komponente.

Niedersachsen
Der Niedersächsische Landtag hat ein eigenes Grundsteuergesetz verabschiedet. Kern ist ein Flächen-Lage-Modell. Die Grundsteuer soll sich nach der Fläche, ergänzt um wertbildende, innerkommunale Faktoren, bemessen.

Nordrhein-Westfalen
Das Bundesland folgt dem Modell des Bundes mit der wertabhängigen Komponente.

Rheinland-Pfalz
Das Bundesland folgt dem Modell des Bundes mit der wertabhängigen Komponente.

Saarland
Die Verantwortlichen im Saarland wolle im Bereich der Steuermesszahlen eine Differenzierung nach Grundstücksarten vornehmen.

Sachsen
Sachsen hat ein eigenes Reformgesetz auf den Weg gebracht. Demnach wird zwischen den Nutzungsarten Gewerbe, Wohnen und unbebaut unterschieden. Für Geschäftsgrundstücke soll eine Steuermesszahl von 0,72 Promille und bei Wohngrundstücken sowie unbebauten Grundstücken von 0,36 Promille gelten.

Sachsen-Anhalt
Das Bundesland folgt dem Modell des Bundes mit der wertabhängigen Komponente.

Thüringen
Das Bundesland folgt dem Modell des Bundes mit der wertabhängigen Komponente.

Schleswig-Holstein
Das Bundesland folgt dem Modell des Bundes mit der wertabhängigen Komponente.