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Leitfaden zur grenzüberschreitenden Erbschafts-/Vermögenssteuer zwischen Deutschland und der Schweiz

Deutschland × Schweiz: Grenzüberschreitende Erbschaft- und Schenkungsteuer - Abkommen (Erbschaft), kantonale CH-Regeln

Zuletzt aktualisiert: 3 Okt 2025

Deutschland × Schweiz: Erbschafts- und Schenkungssteuer - Abkommen (Erbschaft), kein Abkommen für Schenkungen

Deutschland und die Schweiz haben eine eigene Erbschaftssteuerabkommen (in Kraft seit 28. September 1980), die Zuteilung von Besteuerungsrechten in erster Linie durch Wohnsitz des Erblassers mit besonderen Situs übersteuert (z.B. unbewegliches Vermögen, Betriebsvermögen einer Betriebsstätte). Der Vertrag regelt Nachlässe - Geschenke sind nicht abgedeckt und fallen auf das nationale Recht zurück. In der Schweiz sind die Erbschafts-/Schenkungssteuern kantonal (keine föderale IHT; Ehegatten in der Regel befreit, Kinder in vielen Kantonen befreit).

Das BMF bestätigt das Abkommen und sein Inkrafttreten; auf der Website des Schweizer Bundesrechts (Fedlex) finden Sie den offiziellen Text. Die Schweizer Erbschafts-/Schenkungssteuern sind kantonal; es gibt keine föderale IHT und Ehegatten/Kinder sind je nach Kanton oft befreit. :contentReference[oaicite:0]{index=0}

Auf einen Blick

Geltender Vertrag (Erbschaften)

  • DE-CH Erbschaftssteuerabkommen effektiv 28. September 1980.
  • Das Kernkonzept: Domizil des Erblassers; Situs übersteuert für bestimmte Vermögenswerte.

Siehe BMF-Vertragsseite mit Downloads. :contentReference[oaicite:1]{index=1}

Die Schweizer Seite ist kantonal

  • Keine föderale IHT; kantonal Regeln variieren.
  • Ehegatten i.d.R. frei; Kinder in vielen Kantonen befreit (je nach Kanton).

Infoseite der Schweizer Regierung: :contentReference[oaicite:2]{index=2}

Welche Steuern können beißen?

LandSteuer & AuslöserUmfang Highlights
Deutschland Erbschafts-/Schenkungsteuer (begünstigt) Weltweiter Geltungsbereich, wenn der Erblasser oder Erbe ein Inländer; der Vertrag sieht eine Neuverteilung der Rechte für Nachlässe. Geschenke: kein DE-CH Geschenkvertrag.
Schweiz Erbschafts-/Schenkungssteuern nach Kanton Steuersätze, Freibeträge je nach Kanton; Ehegatten sind in der Regel befreit; viele Kantone befreien Nachkommen. Keine föderale IHT. :contentReference[oaicite:3]{index=3}

Zuteilung von Verträgen (hohe Ebene)

Asset-KategorieWer darf nach dem DE-CH-Abkommen Steuern zahlen?Anmerkungen
Bewegliche Sachen (allgemein) Staat, in dem der Erblasser seinen Wohnsitz hatte Standardregel; der andere Staat verzichtet im Allgemeinen auf eine Besteuerung. (Vertragstext.) :contentReference[oaicite:4]{index=4}
Unbewegliches Eigentum Staat, in dem die Immobilie liegt Klassischer Situs Override. (Vertragstext.) :contentReference[oaicite:5]{index=5}
Betriebsvermögen einer PE / feste Basis Staat, in dem sich die PE/Fixed Base befindet Zuteilung nach Geschäftssitz. (Vertragstext / Kommentar.) :contentReference[oaicite:6]{index=6}
Schiffe und Flugzeuge im internationalen Verkehr Zustand des Unternehmens Vergleichbar mit vielen domizilähnlichen Nachlassverträgen. :contentReference[oaicite:7]{index=7}
Alles nicht ausdrücklich erwähnte Eigentum Staat des Wohnsitzes Residualregel; Zuteilung von Überwachungsschulden & Ausnahmen. (Vertragstext.) :contentReference[oaicite:8]{index=8}

Situs-Treiber (inländische Backstops)

VermögenswertTypische häusliche SitusKommentare
Unbewegliches EigentumWo befindet sichDurch einen Vertrag sowieso außer Kraft gesetzt.
Materielle bewegliche GüterPhysischer Standort bei Tod/ÜbertragungInventar- und Standortnachweis zum Stichtag.
Bankforderungen / EinlagenStandort des Schuldners (Bank)Auszüge + Bankdomizilnachweis.
Aktien/AktienOrt der Eintragung (inländischer Kontext)Vertragliche Residualregel: Wohnsitz, es sei denn, es gilt eine besondere Ausnahmeregelung.

Geschenke: keine DE-CH Schenkungsvertrag

Die DE-CH Konvention deckt Erbschaften ab (Nachlass/Erbschaftsteuer) und deckt keine Geschenke ab. Grenzüberschreitende Schenkungen unterliegen dem nationalen Recht (Deutschland: Schenkungsteuer; Schweiz: kantonale Schenkungsteuer). Bei der Planung sollten Sie prüfen, ob eine Übertragung der Todeszeit im Rahmen des Vertrages ein besseres Ergebnis als eine Schenkung auf Lebenszeit bringt.

Siehe Hinweise für Praktiker zum Geltungsbereich des Vertrags, der nur Vererbung vorsieht, und zu den Listen der Schweizer Verträge. :contentReference[oaicite:9]{index=9}

Praktisches Beispiel (illustrativ)

Szenario
  • Verstorbener: Schweizer Einwohner (Kanton Zürich).
  • Erbe: Kind mit Wohnsitz in Deutschland (Inländer).
  • Vermögenswerte:
    • Schweizer Bankportfolio (Züricher Bank): CHF 1.000.000
    • Deutsche Mietwohnung (Berlin): €600,000
  • Annahmen (nur zur Veranschaulichung): Zürich befreit Kinder von der IHT; ignoriert Schulden/andere Erleichterungen; FX gerundet.
Vertragliche Zuteilung
- Mobilien (Schweizer Bank): Steuerrecht → Besteuerung Staat des Wohnsitzes (CH). Wenn der Kanton Kinder ausnimmt → typisch keine Schweizer IHT auf dieser Scheibe.
- Unbeweglich (Berlin): Steuerrecht → Besteuerung Deutschland (situs override).

Praktisches Ergebnis
- Schweizer Bankguthaben: in der Regel keine Schweizer IHT (Züricher Kinderfreibetrag); Deutschland: vertragliche Grenzen, in der Regel keine deutsche ErbSt auf bewegliches Vermögen, wenn CH (Wohnsitz) das Recht hält.
- Berliner Immobilien: Deutschland besteuert nach inländischer ErbSt. Anrechnung/Entlastung nach Abkommensregeln.

Nur Bildung. Das tatsächliche Ergebnis hängt ab von genaue kantonale Vorschriften, Einreichungspositionen, Bewertungen, Befreiungen und Anwendung von Abkommen. Die Schweizer Steuern sind kantonal; informieren Sie sich über die lokale Praxis. :contentReference[oaicite:10]{index=10}

Planungs-Checkliste (keine Rechts-/Steuerberatung)

  • Bestätigen Sie Ihren Wohnsitz unter Vertragsbindung, dann ordnen Sie Assets zu Vertragskategorien (bewegliche Sachen, unbewegliche Sachen, PE-Eigentum).
  • Kanton prüfenAusnahmeregelungen für Ehepartner/Kinder sind unterschiedlich; passen Sie sich an unsere kantonale Übersicht. :contentReference[oaicite:11]{index=11}
  • Schenkungen von Todes wegen vs. Übertragungen von Todes wegen (kein Schenkungsvertrag): ein Vermächtnis kann vertraglich geschützt sein, während eine Schenkung zu Lebzeiten nicht geschützt ist. :contentReference[oaicite:12]{index=12}
  • Papierspur: Sterbeurteile, Grundbuchauszüge, Bankanweisungen, PE-Dokumente; bewahren Sie beglaubigte Kopien für beide Behörden auf.
  • Politische Überwachung (CH): Beachte laufende politische Diskussionen zu einer möglichen bundesweit Erbschaftssteuer (Referendumsvorstöße); derzeit nur kantonal. :contentReference[oaicite:13]{index=13}
Haftungsausschluss: Allgemeine Informationen, keine Beratung. Die Ergebnisse hängen von den Fakten, der kantonalen Praxis und dem geltenden Recht ab.

FAQ

Gibt es ein Erbschaftssteuerabkommen zwischen Deutschland und der Schweiz?

Ja, sie ist am 1. Januar in Kraft getreten. 28. September 1980; siehe BMF (mit Downloads) und Fedlex für den offiziellen Text. :contentReference[oaicite:14]{index=14}

Gilt der Vertrag auch für Geschenke?

Nein. Der Vertrag behandelt Vererbung (nur Nachlass/Erbschaftsteuer). Grenzüberschreitende Schenkungen unterliegen dem nationalen Recht (DE Schenkungsteuer; CH kantonale Schenkungssteuern). :contentReference[oaicite:15]{index=15}

Besteuern die Schweizer Kantone immer Erbschaften?

Nein. Es gibt keine föderale IHT, und viele Kantone sind von der Steuer befreit. Ehegatten und, häufig, Kinder. Überprüfen Sie immer den spezifischen Kanton. :contentReference[oaicite:16]{index=16}


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Wir modellieren die vertraglichen Zuweisungen für DE × CH, koordinieren die kantonalen Besonderheiten und bereiten die Dokumentation für die Einreichung vor (Bewertungen, Standortnachweis).