Leitfaden für die deutsche Konzernrechnungslegung
German Group Accounting (Consolidated Financial Statements)
Deutsche Muttergesellschaften fragen oft, wann sie einen Konzernabschluss erstellen müssen, was dieser enthalten muss und wie sie mit IFRS vs. HGB und Steuern umgehen sollen. Dieser Leitfaden beantwortet diese Fragen auf praktische und anlegerfreundliche Weise.
Below you’ll find a linked table of contents, a concise explainer of the rules, and an extended FAQ with common questions and answers.
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Updated:
Deutsches Buchhaltungshandbuch (HGB)
Size classes, obligations, deadlines & workflow for single-entity HGB annuals.
Cash-basis Accounting (EÜR)
Eligibility, 10-day rule, VAT handling, filing via ELSTER.
Who must prepare a consolidated financial statement in Germany?
Eine deutsche Muttergesellschaft muss einen Konzernabschluss erstellen, wenn sie ein oder mehrere Tochterunternehmen beherrscht (Beherrschung nach § 290 HGB). Dies gilt unabhängig von der Rechtsform oder dem Sitz der Tochtergesellschaften.
Small-group exemptions & higher-level consolidation
Es gibt Ausnahmen: Kleine Konzerne, die die Größenschwellen (§ 293 HGB) nicht überschreiten, können befreit werden, und ein deutsches Mutterunternehmen kann befreit werden, wenn es und seine Tochterunternehmen in einen übergeordneten Konzernabschluss einbezogen werden, der gleichwertig und öffentlich zugänglich ist (§§ 291-292 HGB).
Components of the consolidated financial statements
Nach § 297 HGB umfasst ein Konzernabschluss in der Regel eine Konzernbilanz, eine Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und einen Anhang. Darüber hinaus erstellen Konzerne einen Konzernlagebericht (§ 315 HGB).
Konzernlagebericht (Konzernlagebericht)
Der Konzernlagebericht erläutert die Geschäftsentwicklung, Risiken und Chancen, Prognosen und wichtige nicht-finanzielle Aspekte. Sein Zweck ist es, die Zahlen mit einer entscheidungsnützlichen narrativen Analyse zu ergänzen.
Optional/typical statements under HGB/DRS
Je nach Größe und Kapitalmarktorientierung können eine Kapitalflussrechnung und eine Eigenkapitalveränderungsrechnung von den Deutschen Rechnungslegungsstandards (DRS) gefordert oder empfohlen werden. Viele Konzerne legen diese Aufstellungen aus Gründen der Transparenz und Vergleichbarkeit vor.
Consolidation scope & methods
Der Konsolidierungskreis umfasst die Muttergesellschaft und alle beherrschten Tochtergesellschaften, mit begrenzten Ausnahmen (z.B. Unwesentlichkeit, unverhältnismäßige Kosten oder schwerwiegende langfristige Beschränkungen gemäß § 296 HGB).
Vollkonsolidierung (Tochtergesellschaften)
Unternehmen, die von der Muttergesellschaft kontrolliert werden, werden voll konsolidiert: Aktiva, Passiva, Erträge und Aufwendungen werden Zeile für Zeile zusammengefasst; konzerninterne Salden, Transaktionen und nicht realisierte Gewinne werden eliminiert.
Quotale Konsolidierung (Joint Ventures)
Für bestimmte Gemeinschaftsunternehmen kann nach HGB die Quotenkonsolidierung angewendet werden, bei der der Anteil des Konzerns an den Vermögenswerten, Verbindlichkeiten, Erträgen und Aufwendungen erfasst wird.
Equity-Methode (assoziierte Unternehmen)
Assoziierte Unternehmen (maßgeblicher Einfluss) und Joint Ventures, die nicht quotenkonsolidiert werden, werden nach der Equity-Methode einbezogen: Die Beteiligung wird zunächst mit den Anschaffungskosten angesetzt und in der Folge um den Anteil des Investors an den Ergebnissen nach dem Erwerb und dem sonstigen Gesamtergebnis bereinigt.
Ausschluss von der Konsolidierung
Tochtergesellschaften können in seltenen Fällen (z.B. bei Unwesentlichkeit) ausgeschlossen werden, aber die Wesentlichkeit muss auf Konzernebene beurteilt werden. Langfristige starke Einschränkungen der Kontrolle können ebenfalls einen Ausschluss rechtfertigen.
Publication & audit
Der deutsche Konzernabschluss und der Konzernlagebericht unterliegen der gesetzlichen Prüfungspflicht und müssen veröffentlicht werden.
Filing deadlines & Bundesanzeiger
Konzerne reichen ihre Unterlagen in der Regel innerhalb von 12 Monaten nach Jahresende beim Bundesanzeiger ein; kapitalmarktorientierte Unternehmen haben kürzere Fristen (in der Regel 4 Monate). Verspätete oder fehlende Einreichungen können Geldstrafen nach sich ziehen.
Audit-Anforderungen
Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht erfordern eine unabhängige Prüfung gemäß §§ 316-317 HGB. Der Bestätigungsvermerk und die wesentlichen Prüfungssachverhalte (sofern zutreffend) werden mit den veröffentlichten Abschlüssen offengelegt.
Purpose & users of the consolidated financial statements
Der Konzernabschluss vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Er ermöglicht es Investoren, Kreditgebern, Mitarbeitern und anderen Stakeholdern, Rentabilität, Liquidität, Kapitalstruktur und Risiko zu beurteilen.
“True and fair view” & decision-useful information
Beyond compliance, high-quality group reporting builds trust in governance, supports financing at better terms, and improves internal decision-making.
HGB vs IFRS: when to use which
In Deutschland ist ein Konzernabschluss nach HGB oder IFRS (wie von der EU übernommen) möglich, je nach Börsennotierung und politischer Entscheidung.
Verpflichtende IFRS für Emittenten, die dem EU-Regelwerk unterliegen
Mutterunternehmen, deren Wertpapiere zum Handel an einem EU-regulierten Markt zugelassen sind, müssen einen Konzernabschluss nach den von der EU übernommenen IFRS erstellen (zusätzlich zu einem Konzernlagebericht nach deutschem Recht).
Freiwilliges IFRS-Wahlrecht nach § 315e HGB
Nicht börsennotierte Mutterunternehmen können gemäß § 315e HGB für einen IFRS-Konzernabschluss optieren. Wenn sie dies tun, regeln die IFRS den Ansatz und die Bewertung, aber die deutschen Veröffentlichungs- und Berichtspflichten (z.B. Konzernlagebericht) gelten weiterhin.
Taxes in consolidation (HGB)
Die handelsrechtliche Rechnungslegung (HGB) ist von der steuerlichen Rechnungslegung getrennt, die Steuern werden jedoch im Konzernabschluss ausgewiesen.
Current vs deferred taxes
Der Steueraufwand umfasst die laufenden Steuern auf der Grundlage der steuerpflichtigen Gewinne der einzelnen Gesellschaften und die latenten Steuern für temporäre Differenzen zwischen den Buchwerten und den steuerlichen Wertansätzen, einschließlich derjenigen, die sich aus Konsolidierungsmaßnahmen ergeben.
Konsolidierungsbedingte temporäre Differenzen
Kaufpreisallokation, Eliminierung von Zwischengewinnen in Vorräten oder Anlagevermögen und Anpassungen des beizulegenden Zeitwerts führen häufig zu latenten Steuerforderungen oder -verbindlichkeiten auf Konzernebene.
Angaben im Anhang
Die Erläuterungen umfassen in der Regel den/die angewandten Steuersatz/-sätze, eine Überleitung vom erwarteten zum ausgewiesenen Steueraufwand, eine Aufschlüsselung der latenten Steueransprüche und -verbindlichkeiten nach Quellen sowie Informationen über nicht erfasste latente Steueransprüche (z.B. auf Verlustvorträge).
Need hands-on help with consolidation (HGB or IFRS)?
Einen Vorschlag anfordernFAQ: German Group Accounting & Consolidation
Do we need a Konzernabschluss if we only own 51% of one subsidiary?
We are below § 293 HGB thresholds this year—are we exempt?
Can we use IFRS voluntarily if we’re not listed?
Is a group cash flow statement mandatory under HGB?
How do we treat intercompany profits in inventory?
Joint ventures: equity method or proportionate consolidation?
Do we need a group audit?
What are typical consolidation adjustments at first-time consolidation?
Can we exclude a small foreign sub from consolidation?
Which exchange rates should we use for foreign subs?
How is goodwill treated under HGB?
How to handle different year-ends within the group?
When do we recognize deferred taxes in consolidation?
Are related-party disclosures required at group level?
What are Bundesanzeiger deadlines for groups?
Does the Konzernlagebericht require non-financial disclosures?
Häufig gestellte Fragen zur deutschen Konzernrechnungslegung:
ℹ️ Klicken Sie auf eine Frage, um die Antwort zu sehen:
➕ Wer ist in Deutschland zur Erstellung eines Konzernabschlusses verpflichtet?
Ein deutsches Elternteil, das kontrolliert ein oder mehrere Tochterunternehmen (gemäß § 290 HGB) müssen einen Konzernabschluss aufstellen, es sei denn, eine Befreiung (z.B., Kleingruppe nach § 293 HGB oder übergeordnete Konsolidierung nach §§ 291-292 HGB) gilt.
➕ Was sind die wichtigsten Bestandteile eines Konzernabschlusses nach HGB?
Konsolidierte Bilanz, konsolidierte Gewinn- und Verlustrechnung, und Notizen (§ 297 HGB), zuzüglich einer Konzernlagebericht (§ 315 HGB). Viele Konzerne präsentieren auch eine Kapitalflussrechnung und Aufstellung der Veränderungen im Eigenkapital.
➕ Wie wird die “Kontrolle” für die Konsolidierung nach HGB beurteilt?
Kontrolle ist im Allgemeinen gegeben, wenn die Muttergesellschaft die Finanz- und Geschäftspolitik festzulegen eines anderen Unternehmens, in der Regel durch Mehrheitsstimmrechte, Vereinbarungen oder andere Mittel, die Macht und Rendite übertragen.
➕ Welche Konsolidierungsmethoden werden in Deutschland verwendet?
Vollständige Konsolidierung für Tochtergesellschaften; Quotenkonsolidierung (fakultativ) für bestimmte Joint Ventures; und die Equity-Methode für nicht quotenkonsolidierte assoziierte Unternehmen und Joint Ventures.
➕ Kann eine Tochtergesellschaft als “unwesentlich” von der Konsolidierung ausgeschlossen werden?
Ja, aber die Wesentlichkeit wird auf Konzernebene beurteilt. Ein Ausschluss ist nur angemessen, wenn das Unternehmen insgesamt unwesentlich ist oder eine Konsolidierung mit unverhältnismäßige Kosten oder es gibt starke langfristige Einschränkungen (§ 296 HGB).
➕ Wann ist IFRS für deutsche Konzerne verpflichtend?
Wenn der Elternteil die Wertpapiere zum Handel an einem in der EU geregelten Markt zugelassen sind, müssen die konsolidierten Abschlüsse nach den folgenden Kriterien erstellt werden IFRS, wie von der EU übernommen. Der Konzernlagebericht nach deutschem Recht gilt weiterhin.
➕ Dürfen nicht börsennotierte Muttergesellschaften freiwillig IFRS wählen (§ 315e HGB)?
Ja. Nicht börsennotierte Muttergesellschaften können sich für die Erstellung eines IFRS-Konzernabschlusses entscheiden. IFRS regelt dann den Ansatz und die Bewertung, während deutsche Veröffentlichung und die Konzernlagebericht gelten immer noch.
➕ Welche Fristen gelten für die Veröffentlichung von Konzernabschlüssen in Deutschland?
Im Allgemeinen innerhalb von 12 Monaten nach Jahresende für nicht kapitalmarktorientierte Konzerne; üblicherweise 4 Monate für kapitalmarktorientierte Unternehmen. Die Einreichung erfolgt bei der Bundesanzeiger.
➕ Werden die deutschen Konzernabschlüsse geprüft?
Ja. Die Konzernabschluss und Konzernlagebericht unterliegen einer gesetzlichen Prüfung durch einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer gemäß §§ 316-317 HGB.
➕ Welche konzerninternen Eliminierungen sind bei der Konsolidierung erforderlich?
Eliminieren Sie konzerninterne Salden, konzerninterne Erträge/Aufwendungen, Dividenden, und unrealisierte Gewinne (z.B. auf Vorräte und Anlagevermögen), um den Konzern als eine einzige wirtschaftliche Einheit darzustellen.
➕ Wie werden Unternehmenszusammenschlüsse im Rahmen der HGB-Konsolidierung behandelt?
Bei der Erstkonsolidierung, Kaufpreisallokation wird durchgeführt: Identifizierbare Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet; die Differenz wird als Goodwill oder negativer Geschäftswert, mit anschließender Behandlung nach HGB/DRS.
➕ Wie werden die Anteile ohne beherrschenden Einfluss (NCI) nach HGB dargestellt?
NCI stellen den Teil des Eigenkapitals und des Ergebnisses dar, der nicht dem Mutterunternehmen zuzurechnen ist. Sie werden separat im konsolidierten Eigenkapital und in der Gewinn- und Verlustverteilung ausgewiesen.
➕ Wie werden laufende und latente Steuern im Konzernabschluss (HGB) ausgewiesen?
Aktuelle Steuer spiegelt die steuerpflichtigen Gewinne der Konzernunternehmen für den Berichtszeitraum wider. Latente Steuern auf temporäre Differenzen zwischen Buchwerten und Steuerbemessungsgrundlagen, einschließlich solcher, die durch Konsolidierungsmaßnahmen (z.B. PPA, Zwischengewinneliminierungen) entstehen.
➕ Saldieren HGB-Gruppen latente Steuerforderungen und -verbindlichkeiten?
HGB Genehmigungen Kompensation von latenten Steueransprüchen und -verbindlichkeiten, wenn sie sich auf dieselbe Steuerbehörde und dasselbe Steuersubjekt beziehen (auf Konzernebene nach Konsolidierung), vorbehaltlich der Offenlegungspflichten im Anhang.
➕ Was muss im HGB-Konzernabschluss über Ertragsteuern angegeben werden?
Typische Offenlegungen umfassen die Steuersatz(e), a steuerliche Überleitungsrechnung vom erwarteten zum ausgewiesenen Steueraufwand, der Zusammensetzung der latenten Steuern nach Quelle, und Informationen über nicht ausgewiesene latente Steueransprüche.
➕ Wie unterscheidet sich der Konzernlagebericht vom Konzernabschluss?
Die Konzernlagebericht ist ein narrativer Bericht über Leistung, Risiken, Chancen und Ausblick. Er ergänzt die Zahlen des Konzernabschlusses, dupliziert sie aber nicht.
➕ Sind Kapitalflussrechnungen nach HGB für alle Konzerne verpflichtend?
Nicht für alle. Die Anforderungen hängen von der Größe und dem Kapitalmarktstatus ab; viele Konzerne haben jedoch ein Kapitalflussrechnung gemäß den DRS-Empfehlungen für Transparenz.
➕ Wie unterscheiden sich IFRS und HGB in der Konsolidierungspraxis auf hohem Niveau?
IFRS verwendet ein einziges, prinzipienbasiertes Kontrollmodell und verbietet die Quotenkonsolidierung für Joint Ventures (verwendet die Equity-Methode), mit einer umfassenderen Bewertung zum beizulegenden Zeitwert und umfangreicheren Angaben. HGB ist konservativer, erlaubt die Quotenkonsolidierung in bestimmten Fällen und hat andere Schwerpunkte bei der Messung und Offenlegung.
➕ Wo werden in Deutschland Konzernabschlüsse veröffentlicht?
Sie werden elektronisch bei der Europäischen Kommission eingereicht. Bundesanzeiger (Bundesanzeiger). Kapitalmarktorientierte Emittenten veröffentlichen auch über ihre Investor-Relations-Kanäle im Einklang mit den Kapitalmarktregeln.
➕ Was sind die häufigsten Fallstricke bei der Vorbereitung eines Konzernabschlusses?
Häufige Probleme sind unvollständige Konsolidierungskreise, verspätete oder inkonsistente konzerninterne Eliminierungen, unzureichende Dokumentation für PPA und Urteile, und schwache Steuerberichterstattung (z.B. eine fehlende Analyse der latenten Steuern). Eine frühzeitige Planung und solide Abschlussverfahren helfen, Verzögerungen und Prüfungsfeststellungen zu vermeiden.

