Leitfaden für die Schweizer Buchhaltung
Swiss Accounting Guide (CO • size thresholds • audits • deadlines)
For founders, CFOs, accountants & advisors • Updated:
Dieser Leitfaden erklärt, wer in der Schweiz Jahresabschlüsse nach dem Schweizerischen Obligationenrecht (OR) erstellen muss, wie die Größenschwellen funktionieren, welche Pflichten gelten (einschließlich der Prüfungsarten), was die Abschlüsse enthalten, die wichtigsten Fristen und ein praktischer Arbeitsablauf, um aus den Büchern Schweizer-konforme Abschlüsse zu erstellen.
Es wurde für Gründer, CFOs, Buchhalter und Berater entwickelt, die einen klaren, handlungsorientierten Überblick benötigen, der sich am Schweizer Recht orientiert.
Wer muss in der Schweiz Jahresabschlüsse erstellen?
Juristische Personen (AG, GmbH, etc.)
Alle juristischen Personen (Aktiengesellschaften/AG, Gesellschaften mit beschränkter Haftung/GmbH, Genossenschaften, Vereine und Stiftungen) müssen nach dem Schweizerischen Obligationenrecht (OR, Art. 957 ff.) Bücher führen und Jahresabschlüsse erstellen.
Einzelunternehmen und Personengesellschaften
Einzelunternehmer und Personengesellschaften müssen doppelte Bücher führen und Jahresabschlüsse erstellen, wenn die Einnahmen des Vorjahres ≥ CHF 500.000. Darunter ist eine vereinfachte Buchführung zulässig (kassenbasierte Aufzeichnungen der Einnahmen/Ausgaben und Aufstellung der Aktiva/Passiva).
Unternehmen mit vereinfachter Rechnungslegung
Neben Einzelunternehmern und Personengesellschaften unter 500.000 CHF Umsatzes können bestimmte Vereinigungen und Stiftungen, die nicht verpflichtet sind, sich registrieren zu lassen oder einen Rechnungsprüfer zu bestellen, auch eine vereinfachte Buchführung durchführen.
Schwellenwerte für die Schweizer Größe und warum sie wichtig sind
Ordentliche vs. eingeschränkte Prüfungsschwellen
Audit-Anforderungen hängen von der Überschreitung der zwei von drei Kriterien in zwei aufeinanderfolgenden Jahren erfüllen (CO Art. 727):
| Kriterium | Schwellenwert (Ordentliche Prüfung) |
|---|---|
| Bilanzsumme | ≥ CHF 20 Millionen |
| Einnahmen | ≥ CHF 40 Millionen |
| Vollzeitbeschäftigte (Durchschnitt) | ≥ 250 |
Öffentliche Unternehmen und Konzerne, die konsolidierte Abschlüsse erstellen, unterliegen unabhängig von den Schwellenwerten einer ordentlichen Prüfung. Unternehmen, die unter diesen Schwellenwerten liegen, unterliegen im Allgemeinen einer eingeschränkte gesetzliche Prüfung; sehr kleine Unternehmen können abmelden wenn die Bedingungen erfüllt sind (siehe “Prüfungsarten”).
Was sich mit der Größe ändert
Das Überschreiten der Schwellenwerte löst eine ordentliche Revision und, für “größere Unternehmen”, zusätzliche Berichte wie eine Kapitalflussrechnung und eine Lagebericht under Swiss law.
Verpflichtungen nach Umfang (Einzelkonten)
Kleinst-/Kleinunternehmen
- Bücher & Jahrbücher: Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Anhang (Ausnahmen für sehr kleine Einzelunternehmer/Personengesellschaften mit weniger als 500 TCHF Umsatz).
- Audit: Normalerweise ein eingeschränkte gesetzliche Prüfung; Entitäten mit < 10 FTE können sich mit einstimmiger Zustimmung der Aktionäre/Aktionäre vollständig abmelden.
- Veröffentlichung: Keine allgemeine öffentliche Einreichung; Bereitstellung für Eigentümer und Steuerbehörden.
Mittlere / große Unternehmen
- Zusätzliche Erklärungen: Kapitalflussrechnung und Lagebericht für größere Unternehmen pro CO.
- Audit: Ordentliches Audit wenn Schwellenwerte überschritten werden oder wenn Kriterien des öffentlichen Interesses gelten (z.B. börsennotierte Konten, Konzernkonten).
- Governance: Strengere Genehmigungs-/Vollversammlungsverfahren; rechtzeitige Vorlage von Berichten vor der Versammlung.
Prüfungsarten (normal, eingeschränkt, Opt-out)
- Ordentliche Prüfung: Erforderlich, wenn ≥2 der Schwellenwerte von CHF 20 Mio. / CHF 40 Mio. / 250 FTE in zwei aufeinanderfolgenden Jahren erreicht werden; auch für öffentliche Unternehmen und Konzerne.
- Eingeschränkte gesetzliche Prüfung: Standard für AG/GmbHs, die die Kriterien der ordentlichen Revision nicht erfüllen.
- Abmeldung: Möglich, wenn < 10 FTE im Durchschnitt und Alle Eigentümer stimmen zu.
Was Schweizer Jahresabschlüsse beinhalten
Core components (full accounts)
- Bilanz (Struktur gemäß CO Art. 959a) mit Angabe der Aktiva und Passiva (kurzfristig vs. langfristig).
- Gewinn- und Verlustrechnung (Mindeststruktur gemäß CO Art. 959b), nach Art oder Funktion.
- Anmerkungen (Anhang) (CO Art. 959c) mit Politiken, Gliederungen, Eventualitäten, Ereignissen nach dem Bilanzstichtag usw. (Bestimmte sehr kleine Einzelunternehmen/Personengesellschaften können auf den Anhang verzichten).
Additional components (larger undertakings)
- Kapitalflussrechnung und eine Lagebericht (Lagebericht) für größere Unternehmen und für Konzerne (konsolidierter Abschluss).
- Die Finanzberichterstattung kann in einer Schweizer Amtssprache erfolgen oder Englisch; amounts in CHF with permitted foreign-currency translation approaches.
Fristen: Vorbereitung, Prüfung, Genehmigung & Veröffentlichung
Vorbereitung & Genehmigung
- Die Jahresbericht (inkl. Jahresabschlüsse) müssen innerhalb von sechs Monate nach dem Ende des Haushaltsjahres und wird der zuständigen Stelle zur Genehmigung vorgelegt.
- Die Ordentliche Aktionärsversammlung (AGM) muss innerhalb von sechs Monate nach dem Jahresende; der Jahresabschluss wird in der Regel an die Aktionäre versandt ~20 Tage vor der Jahreshauptversammlung.
Veröffentlichung / Einreichungspraxis
- Nicht-öffentliche Einrichtungen: Finanzberichte sind im Allgemeinen nicht öffentlich; sie werden den Steuerbehörden mit der jährlichen Steuererklärung vorgelegt.
- Börsennotierte Unternehmen: Vorbehaltlich der Zeitvorgaben der SIX Exchange Regulation (z.B. Veröffentlichung des Jahresberichts; Hauptversammlung innerhalb von sechs Monaten).
Von der Buchhaltung zum Schweizer Jahrbuch: ein praktischer Arbeitsablauf
1) Schließen Sie die Bücher und das Inventar
- Stellen Sie sicher, dass die Buchhaltung den CO-Grundsätzen folgt (Klarheit, Vollständigkeit, Vorsicht) und nehmen Sie gegebenenfalls eine Inventur vor.
- Stimmen Sie die Nebenbücher (AR/AP, Anlagevermögen, Lohnbuchhaltung, Bank) ab und sperren Sie Buchungsperioden.
2) Cut-off & Abgrenzungen
- Rekord Vorauszahlungen und antizipative Aktiva/Aufwendungen um Einnahmen und Kosten der richtigen Periode zuzuordnen.
- Überprüfen Sie gegebenenfalls Umsatzabgrenzungen, WIP und langfristige Verträge.
3) Bewertung und Messung
- Apply CO valuation rules (acquisition/production cost; lower of cost or market for current assets; impairment testing where needed).
- Wenden Sie die Going-Concern-Methode an. Wenn eine Liquidation innerhalb von 12 Monaten erwartet wird, verwenden Sie Liquidationswerte für die betroffenen Aktivitäten.
4) Rückstellungen und Reserven
- Bilden Sie Rückstellungen für Verpflichtungen; geben Sie Eventualverbindlichkeiten im Anhang an.
- Das Schweizer Recht erlaubt bestimmte Stille Reserven für den Gläubigerschutz; legen Sie Bewegungen offen, falls erforderlich.
5) Steuern und latente Steuern
- Berechnen Sie die laufenden Steuern; setzen Sie latente Steuern an, wenn Sie einen Abschluss nach einem anerkannten Standard (z.B. Swiss GAAP FER/IFRS) erstellen oder wenn es die Politik erfordert.
6) Aussagen zusammenstellen
- Erstellen Sie die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung gemäß den CO-Mindeststrukturen; entwerfen Sie den Anhang gemäß den CO-Anforderungen.
7) Management report / cash flow
- Bereiten Sie eine Lagebericht (Geschäftsentwicklung, Risiken, Ausblick) und ein Kapitalflussrechnung wenn Sie sich als größeres Unternehmen qualifizieren.
8) Audit & Genehmigung durch Vorstand/Eigentümer
- Ordnen Sie die normal oder begrenzt Der Vorstand genehmigt den Jahresbericht zur Vorlage bei den Eigentümern.
9) Aktionärsversammlung & Zustellung
- Halten Sie die Jahreshauptversammlung innerhalb von sechs Monaten ab; stellen Sie den Aktionären den Jahresbericht rechtzeitig zu (in der Regel mindestens 20 Tage vor der Versammlung).
Häufig gestellte Fragen zur Schweizer Buchhaltung:
ℹ️ Klicken Sie auf eine Frage, um die Antwort zu sehen:
➕ Wer muss in der Schweiz Bücher führen und Jahresabschlüsse erstellen?
Alle Rechtsträger (AG, GmbH, Genossenschaften, Vereine, Stiftungen) und Einzelunternehmer/Personengesellschaften mit einem Umsatz von mindestens 500.000 CHF im vorangegangenen Jahr. Unterhalb dieser Grenze ist eine vereinfachte Buchführung erlaubt.
➕ Was sind die Bestandteile eines Schweizer Jahresabschlusses?
Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, und Notizen. Größere Unternehmungen fügen eine Kapitalflussrechnung und eine Lagebericht.
➕ Welche Bewertungsgrundsätze gelten nach Schweizer Recht (OR)?
Prudence, Klarheit, Vollständigkeit, und Konsistenz. Vermögensgegenstände werden bei der Erstbewertung zu Anschaffungs-/Herstellungskosten bewertet; das Umlaufvermögen folgt einer Niederstwertprinzip oder Marktwert Ansatz; Wertminderungen werden bei Bedarf berücksichtigt.
➕ Was ist der Auslöser für eine ordentliche Prüfung im Gegensatz zu einer eingeschränkten gesetzlichen Prüfung?
Wenn ein Unternehmen in zwei aufeinanderfolgenden Jahren mindestens zwei von drei Kriterien-CHF 20 Mio. Vermögenswerte, CHF 40 Mio. Einnahmen, 250 FTE-an ordentliche Revision erforderlich ist. Andernfalls wird eine eingeschränkte gesetzliche Prüfung gilt in der Regel.
➕ Können kleine Schweizer Unternehmen ganz auf eine Prüfung verzichten?
Ja. Wenn das Unternehmen über weniger als 10 VZÄ im Durchschnitt und Alle Eigentümer stimmen zu, kann es abmelden einer Prüfung (Abmeldung).
➕ Welches sind die Fristen für die Erstellung und Genehmigung des Jahresberichts in der Schweiz?
Die Jahresbericht müssen innerhalb von sechs Monate nach Jahresende und zur Genehmigung vorgelegt. Die AGM muss auch innerhalb von sechs Monate nach Jahresende.
➕ Sind die Jahresabschlüsse von Schweizer Unternehmen öffentlich zugänglich?
Im Allgemeinen nein für nicht-öffentliche Unternehmen. Sie werden den Aktionären zur Verfügung gestellt und zusammen mit der Steuererklärung eingereicht. Börsennotierte Unternehmen veröffentlichen Sie nach den SIX-Regeln.
➕ Brauchen Einzelunternehmer mit weniger als 500.000 CHF Umsatz eine doppelte Buchführung?
Nein. Sie können eine vereinfachte, kassenbasierte Buchhaltung führen (Einnahmen/Ausgaben und Aufstellung der Aktiva/Passiva).
➕ Wann sind in der Schweiz Kapitalflussrechnungen und Lageberichte erforderlich?
Für größere Unternehmen (z.B. solche, die die Größe eines normalen Audits erreichen), eine Kapitalflussrechnung und eine Lagebericht erforderlich sind; Konzerne erstellen auch konsolidierte Abschlüsse.
➕ Welche Buchhaltungssprachen und Währungen sind für Schweizer Jahresabschlüsse zulässig?
Die Finanzberichterstattung kann in einer Schweizer Amtssprache erstellt werden oder Englisch. Die Beträge sind in CHF, mit zulässigen Fremdwährungsumrechnungsmethoden, die im Anhang angegeben sind.
➕ Sind “stille Reserven” nach Schweizer Recht zulässig und müssen sie offengelegt werden?
Das Schweizer Recht erlaubt bestimmte Stille Reserven zum Schutz der Gläubiger. In bestimmten Fällen muss die Verwendung oder Auflösung solcher Rücklagen im Anhang offengelegt werden (z.B. wenn dadurch das Ergebnis wesentlich verbessert wird).
➕ Wie sieht es mit der Nachhaltigkeits-/Nicht-Finanzberichterstattung in der Schweiz aus?
Große Unternehmen von öffentlichem Interesse haben nichtfinanzielle Berichterstattung Verpflichtungen nach Schweizer Recht. Börsennotierte Unternehmen haben begonnen Zustimmungen der Aktionäre von solchen Berichten.
➕ Schreibt das Schweizer Recht eine bestimmte Form der Gewinn- und Verlustrechnung vor (nach Art oder Funktion)?
Der CO bietet eine Mindeststruktur; Entitäten können präsentieren durch Natur oder durch Funktion vorausgesetzt, Klarheit und Konsistenz werden beibehalten.
➕ Sind konsolidierte Abschlüsse für Konzerne in der Schweiz erforderlich?
Ja, wenn ein Unternehmen ein oder mehrere Unternehmen kontrolliert und die Bedingungen für die Konzerngröße erfüllt sind. Der konsolidierte Abschluss unterliegt einer ordentliche Revision.
➕ Wie werden Fremdwährungsabschlüsse nach Schweizer OR behandelt?
CO erlaubt die Darstellung in einer funktionalen Währung mit Angabe der Umrechnung; in der Regel wird die Bilanz zum Stichtagskurs und die Gewinn- und Verlustrechnung zum Durchschnittskurs umgerechnet, wobei die Umrechnungsdifferenzen im Eigenkapital erfasst werden.
➕ Was sind typische schweizerische Anpassungen zum Jahresende (Beispiele)?
Inventar an Niederstwertprinzip oder Marktwert; Wertminderung von Forderungen; Urlaubsrückstellungen/Bonusrückstellungen; Garantierückstellungen; Neubewertung von Fremdwährungen; Steuerrückstellungen; Offenlegung von Eventualverbindlichkeiten im Anhang.
➕ Müssen Schweizer KMU ihre Jahresabschlüsse wie in Deutschland bei einem öffentlichen Register hinterlegen?
Nein. In der Schweiz gibt es keine allgemeine öffentliche Hinterlegung (keine Entsprechung im Bundesanzeiger). Nicht börsennotierte Unternehmen übermitteln ihre Daten an die Eigentümer und Steuerbehörden; börsennotierte Emittenten veröffentlichen sie gemäß den Börsenregeln.
➕ Wann müssen börsennotierte Schweizer Unternehmen ihren Jahresbericht veröffentlichen?
Per SIX Exchange Regulierung, Emittenten veröffentlichen ihre Berichte innerhalb festgelegter Fristen (die Hauptversammlung muss innerhalb von sechs Monaten nach Jahresende stattfinden). Für Jahres-/Zwischenberichte gelten besondere DFR/DRRO-Zeitpläne.
➕ Welche Standards können Schweizer Unternehmen über CO hinaus anwenden (z.B. für ein True & Fair View)?
Unternehmen können einen anerkannten Standard wie Swiss GAAP FER, IFRS, oder US GAAP falls erforderlich oder gewählt; diese Abschlüsse werden geprüft und vermitteln ein “wahrheitsgetreues Bild”.”
➕ Mit welchen praktischen Schritten lässt sich die Buchhaltung effizient in Schweizer Jahresabschlüsse umwandeln?
Checkliste: Hauptbücher abschließen, nehmen Inventar, Post Abgrenzungen/Zahlungen, bewerben CO-Bewertung, erkennen Bestimmungen, Berechnen Sie Steuern, kompilieren bilanz & gewinn- und verlustrechnung, Entwurf Notizen, hinzufügen Cashflow/Lagebericht falls erforderlich, ausfüllen Prüfung, genehmigen und halten AGM innerhalb von sechs Monaten.

